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Das Sturmtief „Yulia“ traf den Bezirk Wiener Neustadt heftig

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Sturmtief "Yulia" / Foto: Presseteam d. FF Wr. Neustadt

Wiener Neustadt: zahlreiche Sturmeinsätze in der vergangenen Nacht

Während im Bezirk etliche Einsätze zu bewältigen waren, blieb auch Wiener Neustadt nicht verschont. Mehr als 20 Einsätze mussten an diesem Sonntagabend bis in die Nacht hinein durch die Ehrenamtlichen abgearbeitet werden.

Am frühen Nachmittag wurde die Feuerwehr Wiener Neustadt zu einem vermutlichen CO-Austritt gerufen. Die Kameraden stellten allerdings keine Kohlenmonoxid-Konzentration fest. Die Feuerwehrkameraden lüfteten das Wohnhaus und verständigten den Rauchfangkehrer, da der vorhandene CO-Warner des Hausbesitzers erneut anschlug.

Dann kam der Sturm

Dann setzte der Sturm ein und die Meldungen in der Bezirksalarmzentrale trafen im Sekundentakt ein, weshalb die Zentrale mit einem weiteren Disponenten besetzt wurde und vom Bezirkssachbearbeiter Nachrichtendienst sowie zwei weiteren ehrenamtlichen Kameraden ebenfalls personell unterstützt wurde.

Sturmtief "Yulia" / Foto: Presseteam d. FF Wr. Neustadt Sturmtief "Yulia" / Foto: Presseteam d. FF Wr. Neustadt Sturmtief "Yulia" / Foto: Presseteam d. FF Wr. Neustadt

In der Fritz Radel-Gasse mussten lose Blechteile entfernt werden und bei einer Baustelle in der Nähe des Hauptplatzes musste eine lose Aluleiter auf einem Dach gesichert werden. In der Puchbergerstraße wurde ein Kaminbrand gemeldet. Die Feuerwehr sicherte die benachbarte Tankstelle und öffnete die Türe wegen des Brandverdachts. In der Josef Birenz Gasse musste ein Baum entfernt werden, welcher über die Straße ragte und bei der Feuerstelle der Jagdhütte in der Straße der Gendarmerie mussten Glutnester mit einem Kleinlöschgerät abgelöscht werden, da der Wind das dort bereits erloschene Lagerfeuer immer wieder anfachte. Auch in der Flotowgasse und der Föhrenseestraße waren Sicherungsarbeiten notwendig, weil Teile auf die Straße geweht zu werden drohten. Ein Trampolin musste in der Ebenfurthergasse gesichert werden, welches auf ein Nachbargrundstück geweht wurde.

Eine Personenbefreiung aus einem Aufzug wurde ebenfalls noch zur Abendbeschäftigung der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt, welche aber nicht in direktem Zusammenhang mit dem Sturm zu bringen war.

Zum Zehnergürtel wurde die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt von der EVN angefordert, weil Blechteile über die Straße geweht wurden. Dort stellte sich heraus, dass von einem Geschäftslokal in der Fischauergasse die gesamte Verblechung des Daches vom Wind abgetragen wurde und auf den Parkplatz und den Drive-In eines Burgerlokals geweht wurde. Zum Glück wurde auch dort niemand verletzt.

Update 02:30 Uhr

Auf der B54 wurden Bäume über die Straße gemeldet. Sofort wurde die in erhöhter Bereitschaft im Haus befindliche Mannschaft mit einem Fahrzeug dorthin entsandt, um die drei Bäume zu entfernen. Drei Fahrzeuge rückten dorthin aus.

Im Bereich der Neudörflerstraße drohte eine Plakatwand umzufallen. Diese wurde durch die Feuerwehr Wiener Neustadt gesichert. In der Hubertusgasse wurden lose Teile eines Daches gemeldet. Die Feuerwehrmitglieder standen auch dort im Einsatz. In diesem Bereich weht der Wind derart stark, dass die Feuerwehr gemeinsam mit dem Magistrat nur großräumig absperren konnte. „In diesem Bereich ist es aufgrund des starken Windes zu gefährlich, jemanden zur Sicherung des Daches nach oben zu schicken“, erklärt Branddirektor Josef Bugnar.

Auch in der Günserstraße musste ein Plakataufsteller, welcher umzustürzen drohte, kontrolliert umgelegt werden. Auf der Autobahnauffahrt B17 Fahrtrichtung Graz musste ein umgestürzter Baum entfernt werden. Die Auffahrt war für wenige Minuten gesperrt und die Kameraden der Feuerwehr Wiener Neustadt entfernten den Baum.

„Wir sind bereits für solche Massenanfälle von Einsätzen perfekt eingespielt. Ein Teil der Freiwilligen hilft beim Einteilen, arbeitet Informationen im Hintergrund für die Einsatzleitung auf und hilft auch bei der Versorgung der Mannschaften“, so Bugnar. „Es werden einzelne Fahrzeuge zu den Einsatzstellen entsandt. Sonst könnten wir das Pensum nicht zeitgleich bewältigen.“
Bis 2:30 Uhr am 24. Februar 2020 wurden insgesamt 27 Sturmeinsätze abgearbeitet.

Update 06:00 Uhr

Auf der B54 mussten weitere Bäume von der Fahrbahn entfernt werden. Außerdem rückten die Freiwilligen zu einer geborstenen Schaufensterscheibe aus, um diese zu sichern. In der Marktgasse kam eine Plakat Wand auf einem Pkw zum Liegen. Ein Verkehrsunfall auf dem Neuklosterplatz forderte zusätzlich Kräfte.

Eine schlagkräftige Truppe

„Die Kameraden unserer Feuerwehr haben wieder gezeigt, wie schlagkräftig wir sind. Es ist für eine Stadt dieser Größe wichtig, dass die zugs- und gruppenweise Alarmierung funktioniert und wir so sehr lange Mannschaften zurückhalten konnten. Als dann neuerliche Böen auffrischten, mussten wir aber mit Gesamtalarm weitere Kräfte von zu Hause ins Feuerwehrhaus holen“, so Kommandant Josef Bugnar.

Insgesamt standen 50 Mann bis weit nach Mitternacht im Einsatz. Der Sturm wird laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik noch bis ca. 6 Uhr morgens wehen.


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