Coronakrise: Herausforderung für heimische Reisebüros
In Niederösterreich arbeiten 252 Reisebüros mit rund 1.000 Beschäftigten.
Dieser Branche setzt die Coronavirus-Epidemie wirtschaftlich zu wie kaum einer anderen. „Seit Februar haben die Reisebüros keine Einnahmen mehr, da die Unternehmen von den Provisionen der tatsächlich angetretenen Reisen leben“, erklärt Sabine Riedl, Fachgruppenobfrau der Reisebüros in der NÖ Wirtschaftskammer. Ausgelöst durch die Corona-Krise sei den Betrieben „das gesamte Geschäftsmodell von heute auf morgen weggebrochen“.
Urlaub in Österreich
Weil die Grenzen geschlossen sind und der Flugverkehr stark eingeschränkt ist, können die Reisebüros ihren Kunden zurzeit nur Urlaub innerhalb Österreichs anbieten. „In einem normalen Jahr macht das aber lediglich einen minimalen Prozentsatz unseres Umsatzes aus“, rechnet Sabine Riedl vor. Natürlich werde man für die heurige Saison spezielle Österreich-Packages auf den Markt bringen, um die heimischen Tourismusbetriebe zu unterstützen. Das werde aber der Branche nicht reichen, um überleben zu können.
Forderung nach Hilfsprogrammen
Von der Bundesregierung fordert die Fachgruppenobfrau daher spezielle Hilfsprogramme, wie z.B. eine nicht rückzahlbare finanzielle Unterstützung. Reisen, die aufgrund der Coronavirus-Epidemie abgesagt werden mussten, sollten im Rahmen des Fixkostenersatzes analog zum Wertverlust bei verderblichen Waren behandelt werden. Denn: „Wie beim Einkauf von plötzlich wertlos gewordener Ware haben Reiseveranstalter und Reisebüros zwar Leistungen erbracht, aber ohne dass sie daraus einen Gewinn erzielen hätten können“, betont Sabine Riedl.