Festivalstart mit Florian Krumpöck und Ulrike Beimpold
Mit einer großen Portion Humor startete das Bösendorfer Festival gestern Abend in den Wiener Neustädter Kasematten. Ulrike Beimpold und Florian Krumpöck zogen alle Register ihres Könnens und unterhielten das Publikum mit Friedrich Torbergs „Auf Überlandpartie mit der Tante Jolesch“ sowie ausgewählten Perlen virtuos-spielerischer Klaviermusik.
Ein gelungener Start in eine neue Spielsaison, die bis 11. März 2025 mit insgesamt 15 einzigartigen Gastspielen aufwartet. Auf der Bühne in den Kasematten und in der Bösendorfer Manufaktur stehen einmal mehr die besten Virtuosen und die renommiertesten Theatergrößen des Landes – Garanten für musikalisch-literarische Glanzlichter.
Kommende Programm-Highlights
Stellvertretend seien folgende zwei Programm-Highlights genannt, die es dieses Jahr noch zu sehen und zu hören gibt: Am 10. Dezember singt Günther Groissböck, begleitet von Florian Krumpöck, zum ersten Mal „Die schöne Müllerin“. Der Liederzyklus für Gesang und Klavier stammt von Franz Schubert und lässt die Liedkunst des 19. Jahrhunderts wieder aufleben. Am 17. Dezember schlüpft Birgit Minichmayr in die Rolle der charismatischen Alma Mahler-Werfel. Unter dem Titel „Du bist meiner unwürdig“ erzählt die Burgtheater-Mimin aus dem Leben und Schaffen der Künstlerin und Muse – begleitet von Claire Elizabeth Craig und Florian Krumpöck.
Programm Bösendorfer Festival für 2024
5. November 2024, 18.30 Uhr, Kasematten
Nicole Beutler, Joseph Lorenz & Nareh Arghamanian –„Dekadenz und Doppelmoral“ Nicole Beutler und Joseph Lorenz geben mit amüsanten Dialogen aus der komödiantisch-amourösen Feder Raoul Auernheimers und Arthur Schnitzlers Einblicke ins dekadente Lebensgefühl der wilden 1920er-Jahre. Ein unterhaltsamer Abend, der die Gesellschaft des Fin de Siècle gekonnt karikiert und deren Doppelmoral schonungslos und entwaffnend heiter entlarvt.
13. November 2024, 18.30 Uhr, Kasematten
Robert Meyer & Helmut Stippich – „Häuptling Abendwind“
Schauspielikone Robert Meyer begibt sich an den Rand der Zivilisation und schlüpft in sämtliche männliche und weibliche Rollen einer rasanten Nestroy’schen Kannibalen-Burleske. In seiner zum Kult avancierten Ein-Mann-Bühnenshow versetzt er das Publikum in exotische Gefilde und brilliert mit seinem tief in die skurrilen Figuren versunkenen Humor.
27. November 2024, 18.30 Uhr, Kasematten
Cornelius Obonya & Simeon Goshev – Karl Kraus „Zum Teufel mit dem Geschwätz“
Seine spitze Feder war ebenso gefürchtet wie bewundert. Anlässlich von Karl Kraus’ 150. Geburtstages entführt Cornelius Obonya das Publikum in die Gedankenwelt des humorvollen Anklägers und zeitlosen Beobachters, dessen satirische Texte an Aktualität und Scharfsinn kaum etwas eingebüßt haben – denn sehenden Auges ins Verderben rennen, das können die Menschen heute noch genauso gut wie gestern.
3. Dezember 2024, 18.30 Uhr, Kasematten
Wolfram Berger & Oskar Aichinger – Karl Valentin „Sturzflüge im Zuschauerraum!“
Karl-Valentin-Interpret Wolfram Berger entführt das Publikum mit viel schauspielerischer Finesse in die scheinbar absurden, aber hoch logischen Wort- und Gedankenspiele des humoristischen Großmeisters. Genießen Sie einen urkomischen Abend, an dem der Sinn mit unterschiedlichen Vornamen daherkommt – einmal als Froh-, dann als Un-, manchmal als Irr- und immer wieder als Tiefsinn.
10. Dezember 2024, 18.30 Uhr, Kasematten
Günther Groissböck & Florian Krumpöck – Franz Schubert „Die schöne Müllerin“
Fröhlichkeit, Liebe und unbändiger Lebenswille verflechten sich in Schuberts Werk mit Wehmut, Zorn, Verzagtheit und einer Todessehnsucht, die an sein zweites großes vokales Werk, die Winterreise, erinnert. Günther Groissböck, gefeiert an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt, lotet an diesem Abend die emotionale Tiefe in Schuberts Zyklus aus, begleitet von Florian Krumpöck am Klavier.
17. Dezember 2024, 18.30 Uhr, Kasematten
Birgit Minichmayr, Claire Elizabeth Craig & Florian Krumpöck – „Du bist meiner unwürdig – Aus dem Tagebuch der Alma Mahler“
„Steigbügelhalterin” diverser Genies, unterdrückte Komponistin, toxische Liebhaberin und das „heilige Monster” der Jahrhundertwende: Burgtheater-Star Birgit Minichmayr lässt Alma Mahler-Werfel in all ihren Facetten und Widersprüchlichkeiten wieder auferstehen – so schillernd, scharfsinnig, erotomanisch, aber auch bösartig, wie sie tatsächlich war.
Voller Vorfreude
„Wir sind stolz darauf, dass Wiener Neustadt – seit vielen Jahrzehnten Produktionsstandort von Bösendorfer Flügeln – erneut zum Zentrum von Klavierkunst in Niederösterreich avanciert. Fulminante Pianistinnen und Pianisten und aufstrebende Nachwuchstalente entführen das Publikum in spannende und außergewöhnliche Klangwelten. Dazu rezitieren beliebte Theater-Protagonistinnen und Protagonisten interessante und amüsante Texte aus klassischen Werken. Musik und Wort treffen in Form eines einzigartigen Kulturfeuerwerks aufeinander, dessen Leuchten weithin sichtbar sein wird. Das hochkarätige Programm wurde in bewährter Weise von Festivalintendant Florian Krumpöck koordiniert – ihm gilt unser besonderer Dank“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger und Kulturstadtrat Franz Piribauer.
Tickets erhalten Sie am Infopoint im Alten Rathaus und online unter www.webshop-wn.at. Zudem können Sie aus allen 15 Vorstellungen des Festivals Ihr ganz persönliches Wahlabo flexibel zusammenstellen und bis zu -20% Ermäßigung auf den Einzelpreis genießen.