Leichter Rückgang der Schattenwirtschaft in NÖ
Rund 2,8 Milliarden Euro wird heuer das Gesamtvolumen der Schattenwirtschaft – der sogenannte „Pfusch“ – in Niederösterreich erreichen.
Diese Zahl entnimmt der NÖ Wirtschaftspressedienst den Berechnungen, die Prof. Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Linz durchgeführt hat. Damit wird die regionale Wertschöpfung der Schwarzarbeit in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr um 170 Millionen Euro oder 5,7 Prozent zurückgehen. 2018 ist in Niederösterreich noch um 2,97 Milliarden Euro gepfuscht worden.
Am Bau wird am meisten gepfuscht
In Niederösterreich am meisten schwarz gearbeitet wird traditionell am Bau und im Baunebengewerbe. Laut Schneider macht dieser größte Brocken heuer landesweit 1,1 Milliarden Euro aus. Kräftig gepfuscht wird auch im Friseurgewerbe und bei den sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen, wie Babysitten oder Nachhilfestunden, auf die in Niederösterreich zusammengerechnet 481 Millionen Euro entfallen.
Auf jeweils 452 Millionen Euro kommt die Schattenwirtschaft in Niederösterreich bei Gewerbe- und Industriebetrieben sowie in Hotels und Gaststätten.
Wirtschaftswachstum und weniger Arbeitslose
Als Gründe für die rückläufige Schattenwirtschaft im Land ortet Schneider das starke Wirtschaftswachstum sowie die gesunkene Zahl an Arbeitslosen. Die geplante Steuerreform werde die Schwarzarbeit ebenfalls bremsen. Ein wirksames Mittel zur Pfuschbekämpfung wäre auch die baldige Abschaffung der „Kalten Progression“, meint der Uni-Professor.