Wiener Neustadt bekommt ein neues öffentliches WC auf dem Hauptplatz. Dies wird in der Gemeinderatssitzung am 25. September zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt. Im Detail wird die Stadt eine verspiegelte WC-Anlage anschaffen, die neben der Bushaltestelle aufgebaut wird. Bezüglich des Zusatzangebots der „Netten Toilette“, bei der Gastronomen ihre WCs kostenlos für PassantInnen zur Verfügung stellen, wird noch verhandelt.
„Nach langen Diskussionen und Prüfungen können wir das Projekt nun endlich umsetzen“, ist Baustadtrat Erster Vizebürgermeister Wolfgang Trofer erleichtert. Und weiter: „Mit diesem Vergabeverfahren ist es uns gelungen, den Marktführer für derartige WC-Anlagen als Bestbieter nach Wiener Neustadt zu bringen und unseren Gästen und Kunden schon bald eine moderne, saubere, barrierefreie und sichere Toilette mitten auf dem Hauptplatz zur Verfügung zu stellen.“
Der traurige Bestand
Die derzeitige öffentliche WC-Anlage in der Sparkassengasse (hinter dem Alten Rathaus) ist nicht mehr zeitgemäß. Und das gleich aus mehreren Gründen:
- keine Barrierefreiheit
- viele NutzerInnen (vor allem Frauen) fühlen sich nicht sicher
- viele Vandalenakte, schlecht dagegen abzusichern
- hohe Reinigungs- und Wartungskosten
- Umbau- und Sanierungsmaßnahmen mit enormen Kosten notwendig
Deshalb wurde nach Alternativen für diese Toilette gesucht. Nach eingehenden Diskussionen und Prüfung der verschiedensten Möglichkeiten hat sich letztlich die Anschaffung eines sogenannten „Monoblock WC“ für den Standort neben der Bushaltestelle auf dem Hauptplatz als beste Variante erwiesen.
Im Zuge einer Anbotseinholung wurde die Firma „BIOLINE“ als Bestbieter ermittelt. Der Ankauf der WC-Anlage wurde im Bauausschuss der Stadt am 11. September positiv vorberaten und wird nun dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Kosten belaufen sich auf rund 135.000,- Euro inklusive der gesamten Wartung der Anlage für 2 Jahre. Hinzu kommen knapp 30.000,- an baulichen Vorbereitungsarbeiten.
Die vollautomatische Neuanschaffung
Bei der nun angeschafften Anlage handelt es sich um eine vollautomatische, selbstreinigende Fertigteil-WC-Anlage. Sie beinhaltet zwei WCs (eines davon barrierefrei) sowie einen Pissoir-Bereich.
Der Monoblock ist (soweit dies technisch möglich) vandalensicher ausgeführt, die Reinigung der Toiletten erfolgt vollautomatisch. Die WCs werden hierfür in eine Reinigungskammer gedreht. Die Böden der Anlage werden mit Hochdruck-Reinigern abgespritzt. Dies alles natürlich nur, wenn sich keine NutzerInnen im Inneren befinden.
Optisch ist die Anlage außen verspiegelt und wird sich durch das moderne Design perfekt an die Bushaltestelle angliedern. Auch die Mariensäule wird sich in den Wänden des WC spiegeln. Geplant ist, dass die WC-Benützung 50 Cent kostet, das Pissoir soll kostenlos bleiben. Die Inbetriebnahme soll, wenn alles planmäßig verläuft, bis Mitte November erfolgen.
Projekt „Nette Toilette“
Ebenfalls weiter verfolgt wird das Projekt „Nette Toilette“. Dabei stellen Innenstadt-Gastronomen ihre WCs für PassantInnen kostenlos zur Verfügung, auch wenn diese keine Gäste ihrer Lokale sind. Als alleinige Lösung für die Innenstadt war die „Nette Toilette“ jedoch nicht machbar, da keiner der interessierten Gastronomen ein barrierefreies WC hatte und es auch von den Öffnungszeiten her keine „Rund-um-die-Uhr-Lösung“ gegeben hätte.
Auch die immer wieder ins Treffen geführte Adaptierung der Toiletten vom Gasthaus „Weißes Rössl“ wäre nur eine halbe Lösung gewesen, da diese WC weder barrierefrei noch rund um die Uhr zugänglich sind. Es kann sich auch hier lediglich um ein Zusatzangebot handeln.