Wiener Neustadt: FHWN-Forschungstochter soll Ionentriebwerk optimieren
Nach dem sensationellen Erfolg der FOTEC bei der Verleihung des Houskapreises gibt es die nächste Erfolgsmeldung von der Forschungstochter der FH Wiener Neustadt.
In den kommenden Jahren werden die ForscherInnen an einem Projekt arbeiten, das die europäische Weltraumorganisation ESA kürzlich an die FOTEC vergab. Dabei handelt es sich um einen Auftrag in Millionenhöhe.
Projekt „Sci-FIT“
Ziel des vom „ESA Science & Technology Department“ finanzierten Projektes mit dem Titel „Sci-FIT“ ist die Weiterentwicklung und Optimierung des von der FOTEC entwickelten FEEP-Ionentriebwerks für künftige Wissenschaftsmissionen der ESA – beispielsweise das Projekt „Laser Interferometer Space Antenna“ (LISA), bei dem u.a. Gravitationswellen von superschweren Schwarzen Löchern gemessen werden sollen.
„Sci-FIT“ umfasst ein Gesamtvolumen von zwei Millionen Euro, die anteilsmäßig an die FOTEC (1,8 Mio. Euro) und das FOTEC Spin-Off ENPULSION (0,2 Mio. Euro) verteilt werden. Bis Mitte 2021 werden insgesamt 13 WissenschafterInnen und TechnologInnen der FOTEC sowie drei ENPULSION-MitarbeiterInnen an „Sci-FIT“ arbeiten.
„Wir freuen uns sehr, dass die ESA auf die FOTEC-Technologie setzt und diese für künftige Wissenschaftsmissionen in Betracht zieht. Europaweit gibt es nur ganz wenige Organisationen, die in der Lage sind, die von der ESA gestellten Anforderungen an hochpräzise und hochverlässliche Triebwerke für Wissenschaftsmissionen zu erfüllen“, so FOTEC-Geschäftsführer DI (FH) Helmut Loibl MSc.
„Bestätigung für hervorragende Forschung“
Auch für die FH Wiener Neustadt ist dies ein weiterer Meilenstein. „Im Mai dieses Jahres konnten wir uns über den zweiten Platz beim Houskapreis für die Entwicklung eines FEEP-Ionentriebwerks freuen – durch die Zusammenarbeit mit der ESA für „Sci-FIT“ steht bereits wenige Monate später das nächste Highlight vor der Tür. Diese Erfolge sind die Bestätigung für hervorragende Forschung in der FOTEC und helfen uns auch, die Lehre, etwa im Studiengang Aerospace Engineering, auf ein höheres Level zu heben. Davon profitiert der gesamte Technologie- & Bildungsstandort Wiener Neustadt, der sich bereits als Hochburg für Weltraumforschung etabliert hat“, freut sich Mag. (FH), Mag.iur. Peter Erlacher, COO der FH Wiener Neustadt.
Drei Projektphasen
Das Projekt, für das Loibl und sein Team den Zuschlag erhielten, ist in drei Phasen aufgeteilt. Zunächst stehen in der ersten Phase die Konsolidierung des Ist-Standes und die Erstellung von Spezifikationen des FEEP-Triebwerks im Vordergrund, bevor in Phase 2 dessen konzeptionelle Weiterentwicklung geplant ist. In einem letzten Schritt erfolgen die Adaption der Testanlagen bei der FOTEC, der Bau des weiterentwickelten Triebwerks und die notwendigen Tests des neuen, überarbeiteten Triebwerks.
Bisher stand für die FOTEC bei der Zusammenarbeit mit der ESA die grundlegende Technologieentwicklung der FEEP-Ionentriebwerke im Mittelpunkt, mit „Sci-FIT“ wird nun zum ersten Mal mit dem ESA Science & Technology Department zusammengearbeitet, um die FEEP-Ionentriebwerke für künftige Wissenschaftsmissionen der ESA fit zu machen.