PatientInnen müssen teilweise weite Anreisen in Kauf nehmen
Der – von der SPÖ recherchierte – Stellenabbau in der Augenabteilung des Landesklinikums sorgt für große Kritik.
„Die Personalsituation rund um die Augenabteilung im Landesklinikum Wiener Neustadt zeigt deutlich, dass der Ärztemangel in Niederösterreichs Spitälern dramatisch zunimmt. Hier sind schnellstmöglich Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um der Personalsituation wieder Herr zu werden! Taten erwarte ich mir hier insbesondere von den zuständigen Stellen des Landes NÖ, welche die Kliniken mit ihren Problemen nicht alleine lassen dürfen!“, mahnt der Klubobmann der SPÖ NÖ, LAbg. Reinhard Hundsmüller, nachdem ans Licht gekommen war, dass fünf Augenfachärzte das Landesklinikum Ende des Jahres verlassen, nachdem deren Verträge seitens der Landesklinikenholding nicht verlängert werden. „Wenn man nun zusätzlich bedenkt, dass ohnehin laufend Ärzte in Pension gehen und 2023 eine Pensionierungswelle ansteht, ist es augenscheinlich, dass es hier zu einer dramatischen Unterversorgung kommen wird. Dies ist im Sinne der Patientinnen und Patienten nicht tolerierbar!“, so Hundsmüller weiter.
Wartezeiten könnten erheblich steigen
Dass PatientInnen in Wiener Neustadt, welche Augenoperationen benötigen, quer durch Niederösterreich oder etwa nach Wien ausweichen müssen, darf und kann man ihnen nicht zumuten, betont Hundsmüller: „Bei Erkrankungen, welche eine unmittelbare Behandlung benötigen, um erfolgreich zu therapieren, würde es aktuell zu Wartezeiten kommen, die weit über das Limit hinausreichen. Dieser Zustand ist untragbar!“
„Trend geht in falsche Richtung“
Klubobmann Hundsmüller verlangt abschließend nachhaltige Verbesserungen im NÖ Gesundheitswesen im Sinne der Bürgerinnen und Bürger: „Die Sozialdemokratie verlangt die beste medizinische Versorgung für unsere Bevölkerung! Der Trend der letzten Jahre geht in Niederösterreich jedoch eindeutig in die falsche Richtung: Die Wartezeiten werden unzumutbar oder gar gefährlich lang, die medizinische Betreuung immer schlechter. Mittlerweile ist die Personalsituation derart prekär, dass in St. Pölten von Zeit zu Zeit Teile der Notaufnahme geschlossen werden oder eben PatientInnen der Augenabteilung in Wiener Neustadt nach Wien oder Horn ausweichen müssen. Diese Gegebenheiten dürfen nicht zur Normalität und müssen schleunigst korrigiert werden, und zwar nachhaltig! Die Zauberformel lautet: Ursachenbekämpfung statt Symptombehandlung. Der hierfür zuständige Landesrat Pernkopf ist gefordert, endlich etwas zu unternehmen! Die Augenabteilung des Landesklinikums Wiener Neustadt darf jedenfalls nicht zum blinden Fleck der Politik werden.“